Photo: Lophophora Williamsii "Peyote Kaktus"
Häufiger wird hier die Frage von einigen besorgten Botanikern gestellt, ob die Pflanzen, die nicht ausdrücklich in den Anlagen I - III des BtMG genannt sind, aber dort aufgeführte Inhaltsstoffe
enthalten, selber als Betäubungsmittel einzustufen sind.
Zur Rede stehen hier etwa die Meskalin Kakteen Lophophora Williamsii, Trichocereus Pachanoi und Peruvianus ("San Pedro"), die Kath-Pflanze (enthält die BtM Cathin und Cathinon) sowie der
Ayahuasca Zutat Psychotria Viridis ("Chacruna") .
Die einfach ist recht einfach: Sie sind keine Betäubungsmittel, wenn sie nicht mit dem Ziel der mißbräuchlichen Verwendung gezüchtet werden. Finden sich bei der Hausdurchsuchung etwa neben den
Kakteen noch diverse Anleitungen zum Konsum oder zur Extraktion der Inhaltsstoffe, dann liegt eine Einstufung als BtM nahe.
Normale Hobbybotaniker, die diese Pflanzen nur aus Liebhaberei züchten (davon soll es einige geben), müssen sich also keine Gedanken machen.
Photo: Bufo Alvarius "Leckkröte"
Nichts was es nicht gibt im Bereich der Psychedeliker.
Krötenschleimlecken wäre zwar für mich auch dann nicht interessant, wenn ich dadurch von hier auf jetzt erleuchtet würde, aber dennoch gibt es einige merkwürdig gestrickte Personen, die tatsächlich Krötensekret lecken. Ekelhaft? Kann man schon sagen. Warum machen die das? Weil das Sekret der Kröten Bufo Vulgaris und Bufo Alvarius den Wirkstoff 5-Methoxy-DMT enthält. Dabei handelt es sich nicht um eine Geschichte aus 1000 und einer Nacht wie der Sache mit den berauschenden Bananenschalen sondern um wissenschaftlich belegte Fakten. High machender Schleim auf gesicherten Tatsachenlage sozusagen.
DMT gehört zur Stoffklasse der Tryptamine und ist als Neurotransmitter in unseren Nervensystem auch so bereits vorhanden. Hinter den Ohren der Frösche befinden sich Drüsen, die 20 - 50 ml
milchig-weisses Sekret absondern können, also nicht gerade wenig. Und das Zeug wirkt stärker als LSD. Und wer unter uns kann schon behaupten, sich eine Froschpsychose eingefangen zu haben? Damit
schiesst man sich im Landeskrankenhaus mit der geschlossenen Abteilung mal ganz schnell weit nach oben in der ewigen Bestenliste. Auch der Entzug der Fahrerlaubnis wegen Krötenlecken wäre selbst
für den erfahrenen Behördenmitarbeiter mal was neues. Dann gibt es bei der MPU die Fragestellung: "Ist zu erwarten, dass der Klient in der Zukunft wieder Kröten lecken wird oder wird die
Substitution mit Flutsch Finger gelingen?". Sonderbare Welt in der wir leben.
Photo: Froschliebhaber mit Kröte
Neben dem direkten Ablecken des Schleims (sog. "Toad Licking") ziehen es wohl manche zartere Gemüter vor, den getrockneten Schleim zu rauchen.
Kann eine Kröte ein Betäubungsmittel sein?
Hier gilt das gleiche wie oben und nur Juristen können darauf kommen, dass ein Tier ein Betäubungsmittel sein kann.
DMT ist ein BtM. Die Kröte ist der Wirkstoffträger. Wenn die Kröte zu Mißbrauchszwecken (in doppelter Hinsicht) gezüchtet wird, so ist sie ein Betäubungsmittel. Treibt man damit zu Mißbrauchszwecken Handel, kann man ein Jahr und mehr dafür kriegen.
Bevor jetzt einige hier auf falsche Ideen kommen und die örtlichen Teiche mal genauer absuchen: Die in Deutschland lebende Erdkröte und Kreuzkröte sondern zwar auch DMT ab, aber viel zu wenig für einen Rauschzustand. Also lassen Sie die örtliche Fauna in Ruhe.
Dass den Machern der Simpsons die Krötensache nicht entgehen konnte, war ja irgendwie klar.
Kommentar schreiben