Rechtsanwalt und Strafverteidiger

 

Björn Schüller

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Generelles

Isopentylnitrit (Amylnitrit) ist chemisch betrachtet ein Alkylester der Salpetrigen Säure (Alkylnitrite). Die Substanz wird aufgrund ihrer aphrodisierenden Eigenschaften als Droge missbraucht.

 

In der Drogenszene sind Ampullen zum Inhalieren von Amylnitrit, Butylnitrit, Zyclo-Pentyl-Nitrat, Isobutylnitrit oder Propylnitrit unter der Bezeichnung „Poppers“ bekannt.

 

 

Typische Szenenamen sind:

 

Blue Boy, Breath, Bronx, Dragon, Fick Water, Hard Liquid, Hard Ware, Iron Horse, Jungle Juice, Pig Sweet, Pure Gold, Reve, Reds, Rock Hard, Rush, Sex Line, Sextasy, Snappers, Whow, Bullet und Locker Room.

 

 

Historie

"Wenn das Nitrit verdunstet und sich der Raum mit dem Aroma füllt, dann liegt Sex in der Luft."

 

Nachdem Isopentylnitrit eigentlich zu medizinischen Zwecken für die temporäre Erweiterung der Herzkranzgefäße bei „Angina pectoris“-Anfällen und zur Senkung des Blutdrucks entwickelt wurde, erlangte es schnell den Ruf einer „Sexdroge“, wie obiger Werbeslogan für ein Amylnitrit-Produkt auf dem US-amerikanischen Markt bereits andeutet.

 

In Mode kam diese Droge, als Amylnitrit in den Vereinigten Staaten von 1961 bis 1969 ohne Rezept erhältlich war. Seitdem wird dort von einem jährlichen Konsum von etwa 250 Millionen Einzeldosen ausgegangen. Die Droge wurde in den 1970ern jedoch wieder auf den Index verbannt.

 

Eine besondere soziale Bedeutung erlangte Isopentylnitrit in der sog. Schwulenszene in den USA. Konsumenten schätzen die Droge aufgrund ihrer nach der Inhalation rasch einsetzenden psychotropen und aphrodisierenden Wirkung in Kombination mit Rhythmus, Licht und sexueller Erregung. Darüber hinaus wird Amylnitrit u.a. in homosexuellen Kreisen als Schließmuskelrelaxans zur Muskelentspannung benutzt.

 

Später kam die Modedroge auch nach Deutschland und erlangte unter dem Namen „Poppers“ Bekanntheit. Der Name „Poppers“ stammt übrigens vom knackenden Geräusch der zerbrochenen Amylnitrit-Ampulle.

 

 

Konsumform

Isopentylnitrit wird in kleinen Ampullen verabreicht und wird in der Regel inhaliert. Selten ist der intravenöse Konsum oder das Schlucken der Substanz.

 

 

Wirkung

Die Wirkung von Isopentylnitrit ist von der Temperatur des Poppers und der Tagesform des Konsumenten abhängig. In der Regel bewirkt der Konsum von Isopentylnitrit eine Entspannung der glatten, vaskulären Muskulatur.

 

Nach dem Konsum von Isopentylnitrit kommt es zu einer kurzweiligen Lähmung des Zentrums für Gefäßverenger im Gehirn und zur Erweiterung der Blutgefäße. Dadurch entspannt sich die Muskulatur und der Blutdruck fällt ab. Zugleich wird durch den Konsum das Herz animiert, große Mengen Blut in den Körper zu pumpen.

 

Dies bewirkt beim Konsumenten einen wohligen Wärmeschwall, Herzklopfen, ein angenehmes Kribbeln und oft auch eine sexuelle Stimulierung. Außerdem kommt es zur Errötung von Gesicht und Oberkörper.

 

Die Droge wirkt psychisch enthemmend und kann zu Heiterkeit und Gelassenheit führen. Es gibt Berichte von durch den Konsum hervorgerufenen visuellen Wahrnehmungen, die das Erlebnis beim Geschlechtsverkehr steigern („gelber Kreis“ vor Augen mit einer lilafarbenen Mitte). Einige Konsumenten berichten von einer Ablenkung von alltäglichen Sorgen. Die Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit wird daher für möglich gehalten. Demgegenüber ist eine physische Sucht nicht zu befürchten.

 

Als unerwünschte Wirkungen des Konsums können Benommenheit, Schwindel, Herzrasen, Blutdruckabfall, Kreislaufkollaps, eingeschränkte Artikulationsfähigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Orientierungslosigkeit, Hautrötung und Hitzewallungen auftreten. Des Weiteren werden Steigerungen des Hirndruckes und des Augeninnendruckes beschrieben.

 

 

 

 

Körperliche Effekte

 

a) positiv beschriebene Effekte

 

Entspannung der Muskeln

Wärmeschwall

Herzklopfen

Angenehmes Kribbeln

Errötung von Gesicht und Oberkörper

 

 

b) negativ beschriebene Effekte

 

Benommenheit

Schwindel und Orientierungslosigkeit

Herzrasen

Blutdruckabfall (kann zum Kreislaufkollaps führen)

Eingeschränkte Artikulationsfähigkeit

Kopfschmerzen

Übelkeit

Hautrötung und Hitzewallungen

Steigerungen des Hirndruckes und des Augeninnendruckes

 

 

 

Psychische Effekte

 

a) positiv beschriebene Effekte

 

Sexuelle Stimulierung

Visuelle Wahrnehmungen

Enthemmung

Heiterkeit und Gelassenheit

Ablenkung

 

b) negativ beschriebene Effekte

 

Abhängigkeit möglich

 

 

 

 

Risiken

Risiken bestehen beim Konsum von Isopentylnitrit bei gleichzeitigem Konsum von sog. PDE-5-Hemmern (z. B. Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil). Die Kombination kann einen akuten lebensbedrohlichen Blutdruckabfall bewirken.

 

 

Rechtslage

Isopentylnitrit (Amylnitrit) unterliegt nicht dem Betäubungsmittelgesetz. Es unterfällt jedoch dem Arzneimittelgesetz (AMG).

 

Isopentylnitrit ist in Anlage 1 zur Verordnung über die Verschreibungspflicht von Arzneimitteln (Arzneimittelverschreibungsverordnung - AMVV) gelistet und damit verschreibungspflichtig. Es darf grundsätzlich nur bei Vorliegen einer ärztlichen, zahnärztlichen oder tierärztlichen Verschreibung abgegeben werden.

 

Nach §97 Absatz 2 Nummer 10 des Arzneimittelgesetzes (AMG) handelt ordnungswidrig, wer vorsätzlich oder fahrlässig entgegen §43 Absatz 3 Satz 1 AMG verschreibungspflichtige Arzneimittel berufs- oder gewerbsmäßig in den Verkehr bringt oder mit diesen Arzneimitteln Handel treibt oder diese Arzneimittel abgibt.

 

Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu 25.000 Euro geahndet werden.

 

Als Rechtsanwalt und Strafverteidiger helfe ich Ihnen gerne weiter, wenn Sie wegen Drogen Probleme mit der Staatsmacht bekommen. Sei es mit der Polizei, der Staatsanwaltschaft, dem Gericht oder, wenn wie so oft der Führerschein bzw. die Fahrerlaubnis in Gefahr ist. Wir versuchen dann, die Strafe bzw. die Rechtsfolgen so niedrig wie möglich zu halten.

 

 

 

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