Generelles |
Salvia Divinorum ist eine Pflanze, die seit hunderten von Jahren durch die Mazateken in Oaxaka/Mexiko kultiviert wurde. Es handelt sich um eine stark psychotrope Salbei-Art. Auffällig und charakeristisch sind der viereckige Stamm und die wunderbar gezackten Blätter.
Die Vermehrung erfolgt in der Regel per Steckling. S. Divinorum braucht zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit, um gut zu wachsen. In Deutschland gibt es Berichte über erfolgreiche Zuchten in Gewächshäusern, bei denen die Exemplare in großen Töpfen wirklich groß wurden und zudem sehr viele Blüten hervorbrachten.
Ob "Sally D" überhaupt noch in der Lage ist, keimfähige Samen zu erzeugen, ist umstritten. Lange Zeit hieß es, dass diese Fähigkeit durch die jahrhundertelange rein vegetative Vermehrung verloren gegangen sei, neuere Forschungen scheinen dies zu relativieren.
Es gibt verschiedene Strains, im Handel war und ist v.a. der Wasson-Hofmann sowie selten der Blosser Strain. Daneben gibt es z.B. noch den Green Witch und den Luna-Strain, beide sind aber nicht im Handel erhältlich gewesen.
Einer der besten Kenner dieser wahrhaft mystischen Pflanze ist Pharmakologe und Author Daniel Siebert. Wer sich mit dieser Pflanze genauer beschäftigen möchte, kommt an seiner Seite Sagewisdom.org nicht vorbei. Hier warten wirklich sehr viele wirklich interessante weiterführende Informationen. |
Rechtliches |
Salvia Divinorum ist ein Betäubungsmittel der Anlage I des BtMG. Jeglicher Umgang ohne Erlaubnis der Bundesopiumstelle kann somit zu einer empfindlichen Strafe führen.
Als diese Pflanze im Zuge der Ethnobotanik-Welle in der 90er Jahren populär wurde, brach in dem von Lobbyisten der Pharmaindustrie durchsetzten Sachverständigenausschuß der Bundesopium- stelle wieder hektische Betriebsamkeit aus und es gelang mal wieder, eine Pflanze zu dämonisieren und sie in die Anlage I des BtMG aufzunehmen, dem Willkürkatalog unserer Drogenstrafrechts.
Interessanterweise unterliegt der Hauptwirkstoff Salvinorin A nicht dem BtMG, so dass der Umgang mit dem extrahierten Salvinorin A nicht strafbar ist. |
Szenenamen / Synonyme | Sally D, Zaubersalbei, Wahrsagersalbei, Göttersalbei. Diviner´s Sage, Sage of the seers, Ska Maria Pastora |
Aufnahme |
Salvia Divinorum kann geraucht werden. Häufig werden auch die Blätter im Mund zigarrenförmig in den Backen mit Speichel vermengt und ausgesaugt, da der Hauptwirkstoff auch über die Mundschleinhaut absorbiert wird. Zudem gibt es Extrakte, die oral aufgenommen werden. Angesichts der sowieso schon extremen Potenz ist hier mit äußerster Vorsicht vorzugehen. |
Wirkung |
Die Wirkung des Hauptwirkstoffes Salvinorin A ist stark halluzinogen.
Es handelt sich um das stärkste natürlich vorkommende Halluzinogen.
Die Wirkung soll anders sein als die von LSD/Psilocibin/Mescalin. Es wird von extrem schnell einsetzenden, heftigen Rausch- zuständen berichtet, recht häufig scheint es zu Verwandlungshalluzinationen zu kommen - gefühlte Verwandlungen in Tiere oder auch Bäume und dergleichen. Die Entpersonalisierungs- kompomente scheint typisch für Salvia zu sein. Es handelt sich um eine sehr, sehr mächtige Pflanze, der man mit äußersten Respekt begegnen sollte.
In sehr geringen Dosen soll bei sich bei einem Mischkonsum mit leichten Cannabis Sativa Sorten ein angenehmer, feiner "Schliff" bemerkbar machen.
Seltsamerweise benötigt man oft viele Versuche, bevor Salvia überhaupt Wirkungen erzielt, der Körper scheint erst bestimmte Stoffwechselvorgänge lernen zu müssen. Danach ergibt sich aber häufig ein weiterer seltsamer Effekt, es handelt sich um den sog. "Umgekehrte-Toleranz-Effekt", das bedeutet, dass der Wirkstoff mit jedem Konsum stärker zu wirken scheint. Auch das macht Salvia so einzigartig.
Diese Salbei Art wurde von den Mazateken in niedriger Dosierung zur Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt.
Weiterführende Beschreibungen der Wirkungen finden sich bei Dale Pendell. |
Nebenwirkungen | Neben Schweißausbrüchen kann es wegen der häufig unerwartet schnell und stark einsetzenden Halluzinationen zu Angstzuständen kommen. Zudem ist die Kontrolle über den Körper stark eingeschränkt, so dass ernsthaft Verletzungsgefahr besteht. Über Langzeitwirkungen ist noch nichts bekannt. |
Risiken |
s.o. |
LD 50 (=tödliche Dosis) |
Nicht bekannt. Allerdings gilt Salvia allenfalls als schwach giftig. Todesfälle im Zusammenhang mit ihr sind nicht bekannt. |
Sonstiges | Daniel Rühlemann, Inhaber einer der faszinierensten Gärtnereien Deutschlands mit einer wunderbaren Auswahl an zum Teil exotischsten Pflanzen hat Salvia Divinorum ein Abschiedslied gewidmet. Er hat absolut Recht mit der Frage, wie eine Pflanze überhaupt illegal sein kann. |